Midas Man
Joe Stephenson, UK, 2024o
When Brian Epstein set foot in the Cavern Club in November 1961 to watch The Beatles perform, he saw something no one else could – a glimmer of gold. Sharply dressed and well-spoken, Brian was hardly the most obvious radical – but being Jewish, closeted and having grown up as an outsider who had failed at pretty much everything, he was a 26-year old with something to prove and who wanted to tear up the rulebook.
Brian Epstein war der Liverpooler Plattenhändler, der 1961 das Potenzial der Beatles erkannte und sie als deren rastloser Manager zum Weltruhm brachte. Das Biopic über diesen stets aus dem Ei gepellten Anzugträger aus bürgerlichem jüdischem Haus kämpft mit dokumentarischen Einsprengseln und einiger Mühe gegen den erschwerenden Umstand an, dass es für die Beatles keine valable Ersatzbesetzung gibt und selbst die unzähligen Hits der Fabfour nur in wenigen Coverversionen zu hören sind. Glaubwürdig gelingen dafür die Szenen, in denen Epstein den gleichgültigen Snobs der Plattfirmen das Neue an den Beatles beizubringen versucht und um erste grössere Auftritte für seine Schützlinge ringt. Während Epstein in diesem schmutzigen Geschäft stets ein Gentleman blieb und auch hierfür gewürdigt wird, blieb der halbheimliche Schwule privat ein einsamer Wolf, dessen destruktives Liebesleben mehrheitsfähig weichgezeichnet wird. Entsprechend abrupt mutet das tragische Ende an – doch so war es: Epstein starb 1967 im Alter von 32 wohl ungewollt an den damals gängigen, brandgefährlichen Schlafmitteln. Seine Jungs hatten kurz zuvor mit einer Satellitenschaltung als erste Band den ganzen Globus live beschallt. Der Refrain ihrer Hymne klingt wie ein bitterer Kommentar zu Epsteins Leben: «All You Need Is Love».
Andreas Furler
